Hoch- und Deutschmeisterkameradschaft

Kameradschaft der Angehörigen
der ehemaligen 2. Wiener Division
sowie der 44. Infanterie Division
später Reichsgrenadierdivision
"Hoch- und Deutschmeister"












































ÜBER UNS

Die Geschichte der "Hoch- und Deutschmeister" ist eng mit den Deutschen Ritterorden verbunden und erstreckt sich über hunderte Jahre. Daher kann an dieser Stelle nur ein kurzer Überblick über die jüngere Geschichte gegeben werden.

Wie schon in vielen Kriegen und Schlachten zuvor, kämpften die Deutschmeister auch im 1.Weltkrieg. Zunächst wurden sie an der russischen Front eingesetzt. Das Kriegsende erlebte das Regiment am italienischen Kriegsschauplatz (Piave). Mit dem Zerfall der Österreichisch-Ungarischen Monarchie löste sich auch das Infanterieregiment Nr. 4 auf.

In dem in Österreich neu geschaffenen Bundesheer, gab es ab Oktober 1936 wieder ein Infanterieregiment Nr. 4, welches den Namen "Hoch- und Deutschmeister" führen durfte.

Nach der Eingliederung des österreichischen Bundesheeres in die deutsche Wehrmacht 1938, blieb dem ehemaligen IR 4 "Hoch- und Deutschmeister" (Teil der 2. Wiener Division) die Ziffer 4 im Infanterieregiment 134 erhalten. Wobei anfangs das Regiment 134 der 45. ID zugeteilt wurde. Doch dann nahm die deutsche Wehrmacht auf die Tradition der Ziffer 4 bei dieser Einheit Rücksicht und die Regimentsnummern 133 und 134 wurden zwischen der 44. und 45. Infanteriedivision getauscht.

So führte dieses Regiment die Tradition der Hoch- und Deutschmeister bis zu ihrem Untergang in Stalingrad fort. Mit der Neuaufstellung in Belgien, wurde der gesamten Division am 1.6.1943 die Bezeichnung "Reichsgrenadier-Division Hoch- und Deutschmeister" verliehen. Damit wurde die gesamte Division zum Traditionsträger.

Nach dem Krieg (1959) schlossen sich die ehemaligen Angehörigen der 44. Infanterie Division zu einer Kameradschaft zusammen. Ganz nach dem Motto "Deutschmeister ist und bleibt man", haben sie sich bei ihrer Gründung zur Aufgabe gemacht, das Schicksal der damals noch fast 5000 als vermisst geltenden Divisionsangehörigen zu klären.

Aber auch die Pflege der Kameradschaft und nicht zuletzt das Andenken an die toten Kameraden waren und sind bis heute wichtige Bestandteile des Vereins.

Heute ist das Jägerbataillon Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister" der Träger des Traditionsnamen Hoch- und Deutschmeister im österreichischen Bundesheer.

Literaturhinweise



muunu

Ergänzende Literatur:
"Die 44. Infanterie Division Reichsgrenadier Division Hoch und Deutschmeister" erschienen im Podzun-Pallas-Verlag
"Die 44. Infanterie-Division" von Friedrich Dettmer, Otto Jaus, Helmut Tolkmitt
"Die 44. Infanterie-Division - Tagebuch der Hoch und Deutschmeister"
"Lustige Deutschmeister Geschichten" von Josef Seifert
"Stalins deutsche Agenten" von Arthur Boje
"Gefangen in Stalingrad" von Franz Sapp
"Isonzo" von Josef Seifert





Medien






MITTEILUNGSBLATT


Das Mitteilungsblatt der Kameradschaft der 44. Infanterie-Division erscheint seit 1959 vierteljährlich.

Neben den Erzählungen unserer Kameraden über ihre Erlebnisse während des Krieges, gibt es auch Berichte über die Aktivitäten des Vereins.

Sollten Sie Interesse an unseren Mitteilungsblatt haben senden wir es ihnen gerne kostenlos zu. Hierzu würden wir sie bitten, an folgende E-Mail-Adresse die gewünschte Zustelladresse zu senden.


MITTEILUNGSBLATT@HOCH-UND-DEUTSCHMEISTER.AT


Falls Ihnen unser Mitteilungsblatt gefällt, würden wir uns über einen Unkostenbeitrag (freiwillige Spende) sehr freuen !



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KONTAKT

  • Hoch- und Deutschmeisterkameradschaft

  • kameradschaft@hoch-und-deutschmeister.at
  • ZVR 454724818






Zugsführer Rudolf Kristen

Kuk. Inf. Reg. Nr.4 "Hoch- und Deutschmeister" - 1. Bataillon



muunu

Der Zeichner Rudolf Alfons Kristen kam im Jahre 1889 in Wien-Landstraße als Sohn eines Lehrers auf die Welt und verdiente sich sein erstes Geld durch den Verkauf von selbstgemalten Postkarten im Wien der Vorkriegszeit. Im Ersten Weltkrieg diente er beim Infanterieregiment Nr. 4. Während dieser Zeit erschienen unter anderem über 90 seiner Zeichnungen aus dem Soldatenleben in der "Illustrierten Kronen-Zeitung", davon 3 als Titelbild.

Im Jahr 1917 begann dann die Produktion der von Kristen gezeichneten Karten für die "Deutschmeister Witwen- und Waisen-Stiftung", möglicherweise inspiriert durch seine Veröffentlichungen in der Zeitung. Auf Grund der vielen noch heute vorliegenden Exemplare bei Händlern und in Auktionen dürfte durch den Verkauf eine beträchtliche Summe zusammengekommen sein. Leider wurde in den späteren Inflationsjahren das Vermögen des Fonds praktisch wertlos.

In der Zwischenkriegszeit erschien das Büchlein "Lustige Deutschmeister-Geschichten" von Josef Seifert, der als Vertreter des Ständestaates später ins KZ Dachau kam und nach dem Krieg ein hoher Funktionär der Wiener ÖVP war. Die Illustrationen in dem Buch stammen von Rudolf Kristen.

Auch in der "Deutschmeister-Chronik" aus dem Jahr 1928 (Die Deutschmeister. Taten und Schicksale des Infanterieregiments Hoch- und Deutschmeister Nr. 4 - insbesondere im Weltkriege), welche von Feldmarschalleutnant Max Hoen, Oberst Josef Waldstätten-Zipperer und eben Major Josef Seifert verfasst wurde, wird Rudolf Kristen erwähnt.

In den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges wurde Kristen noch zum Volkssturm eingezogen und war nach seiner Gefangennahme im ehemaligen KZ Auschwitz als russischer Kriegsgefangener interniert. Rudolf Kristen war bis zu seinem Tod im Jahr 1946, wie auch vor beiden Weltkriegen, als Lehrer in Simmering tätig.



Das künstlerische Werk Kristens dürfte recht umfangreich sein, so sind aus den Jahren 1945-1946 etwa 100 großformatige Zeichnungen bekannt. Es handelt sich um illustrierte Geschichten, ähnlich den heutigen Comicheften, und wie bei Kristen üblich, recht kritisch. Er setzt sich u. a. mit seiner Zeit beim Volkssturm auseinander, mit der Hitlerjugend und der Furcht vor einer Wiederkehr Hitlers. Kristen kritisiert aber auch den Lehrbetrieb an den Schulen und die Lebensverhältnisse nach dem Krieg. Sehr interessant ist eine Geschichte, in der die Bewohner von Simmering in die Steinzeit versetzt werden, mit Dinosauriern z.B. als 71er und 73er Linienbusse, ähnlich wie bei den erst 10 Jahre nach Kristens Tod entstandenen erfolgreichen Geschichten von Fred Feuerstein. Ein österreichisches Schicksal? Viele weitere Illustrationen schlummern vermutlich noch in diversen Sammlungen. Über dementsprechende Informationen würden wir uns sehr freuen, um sein Gesamtwerk möglichst vollständig dokumentieren zu können.

Kristen starb in den Weihnachtstagen 1946, verarmt und durch Unterernährung geschwächt. Sein einziger Besitz waren ein Mantel, Malutensilien und ein paar Zeichnungen. Da Karikaturen kaum einen Marktwert hatten, wurde seine Kunst wenig geschätzt und er blieb unbekannt.

Sein Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof war völlig verwahrlost. Durch ein paar glückliche Zufälle konnte die Auflassung des Familiengrabes in letzter Minute verhindert werden. Die Kameradschaft der 44.ID "Hoch und Deutschmeister" übernahm durch den Kontakt zwischen Klaus Höß und Matthias Markl, die Pflege und Erhaltung seiner letzten Ruhestätte.

Seit 22.11.2015 befindet sich eine durch die Hoch- und Deutschmeisterkameradschaft gestiftete Gedenktafel an seinem Grab.